Do-It-Yourself: Terrasse planen

Der heimische Garten ist vielerorts eine Oase der Ruhe im oft hektischen Alltag. Die Terrasse nimmt hierbei häufig zentralen Charakter ein. Sie definiert das Gesamtbild des Grundstücks und muss daher besonders sorgfältig geplant werden. Das betrifft nicht zuletzt die Wahl der richtigen Terrassenplatten. Was es bei der Planung und Gestaltung der Terrasse zu beachten gibt, lesen Sie in diesem Beitrag.

Meilensteine der Terrassenplanung

Wer seine Terrasse vor der Umsetzung ins Detail plant, kann dadurch die Kosten für die Baustoffe, die einzelnen Arbeitsschritte und den Aufwand besser abschätzen. Zunächst sind die örtlichen Begebenheiten von Belang, um das perfekte Plätzchen zu ermitteln. Die richtige Größe muss berechnet werden, dabei gilt es den Sonnenstand zu berücksichtigen und letztlich müssen Terrassenform, Stilrichtung und der Terrassenbelag festgelegt werden. Weitere Faktoren, wie Wasser- und Stromanschluss sowie Sonnenschutz und das Umfeld müssen bei der Planung ebenso beachtet werden.

Ermittlung der Größe und des Budgets

Um die Terrasse zu planen, muss der spätere Nutzen formuliert werden: Wollen Sie eine gemütliche Sitzecke für die Familie mit Topfpflanzen und einem kleinen Springbrunnen als Blickfang? Oder freuen Sie sich schon jetzt auf lustige Grillabende mit Freunden, wofür reichlich Platz und schattenspendende Elemente benötigt werden?

All das wirkt sich auf die Gesamtkosten der Terrasse aus, wobei freilich Schritt für Schritt vorzugehen ist: Im durchschnittlichen Garten hat sich die Fläche von mindestens 20 m² als gute Ausgangsbasis für solche Projekte etabliert. Den größten Part davon nimmt die Sitzecke ein, welche mindestens 10 m² (4 Sitzplätze) beansprucht. Wenn dort ein länglicher Esstisch mit 6 oder 8 Sitzplätzen benötigt wird, muss schon mit bis zu 30 m² kalkuliert werden. Dazu gesellen sich diverse Gestaltungselemente wie Hollywoodschaukeln (6 m²), Sonnenliegen (3 m²), fest installierte Grillplätze (3 m²) und die Bepflanzung (1 m²).

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Profi-Tipp: Um die Dimensionen der Terrasse im Verhältnis zum restlichen Garten abschätzen zu können, ist es hilfreich, die geplante Fläche zunächst abzustecken.

Sonnenstand & Umfeld

Wenn man in Eigenregie die Terrasse planen möchte, darf man die Himmelsrichtung nicht außer Acht lassen. Mit ihrer Hilfe legt man fest, welche Wohlfühlatmosphäre anvisiert werden soll. So sollten Sonnenanbeter das Bauprojekt nach Süden ausrichten, während die nordwestliche Lage prädestiniert ist, um den Anblick des Sonnenuntergangs zu genießen. Wer tagsüber möglichst viel Schattenwurf erzielen möchte, liegt mit der nordöstlichen Ausrichtung goldrichtig.

Bezüglich der direkten Umgebung scheiden sich die Geister: Während manche die Terrasse als Prestigeobjekt einstufen und damit vor allem gesehen werden wollen, schätzen andere die Abgeschiedenheit des eigenen Gartens und tendieren zur umfassenden Sichtschutz-Bepflanzung durch große Bäume. Dies hat den Vorteil, dass man im Sommer gemütlich im Schatten sitzen kann. Auf der Gegenseite erhöht sich allerdings auch der Reinigungsaufwand, sobald die Blätter fallen.

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Profi-Tipp: Beobachten Sie den Sonnenverlauf und suchen Sie sich die passende Stelle für die Traum-Terrasse. Machen Sie dann ein Probesitzen oder -liegen, um festzustellen, wie stark die Sonne brennt oder zu prüfen, ob der Blick auf die Abendsonne auch frei ist.

Terrassengestaltung für kreative Köpfe

Um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen, ist es bei der Terrassengestaltung unumgänglich, die einzelnen Elemente optisch aufeinander abzustimmen. So kann man mithilfe von kleinformatigen Terrassenplatten, etwa im Format 60x60cm, seitlich angelegten Beeten und künstlichen Lichtquellen eine sehr wohnliche Atmosphäre kreieren. Große Platten eignen sich für den klassischen Stil der Antike, welcher in rechtwinklig angelegten Terrassen besonders gut zur Geltung kommt. Die asymmetrische oder stufige Terrassengestaltung wirkt lebendig und dynamisch, ist jedoch recht kostenintensiv. Die Möglichkeiten verschiedener Verlegemuster sind in diesem Bereich nahezu endlos. Übrigens, das aktuell beliebteste Terrassenplatten-Format ist 60x120cm, wie bei dieser Terrassenplatte in Sichtbetonoptik "Form Cement" auf dem Foto  – diese großen Platten sollte man jedoch besser zu zweit verlegen.

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 Foto: Moderne Terrasse mit der Terrassenplatte in Sichtbetonoptik "Form Cement"

Feinsteinzeug vs. Natursteinplatten

Der nächste Aspekt betrifft ästhetische und finanzielle Belange: Natursteinplatten werden beim Terrassenbau oft verwendet, sie sind allerdings recht teuer und schwierig zu verarbeiten. Auch bei günstigeren Granitplatten hat man oft das Nachsehen, da diese sehr fleckempfindlich sind und z.B. Grillfett, Rotwein oder ähnliches schnell einzieht. Wer die Granitoptik mag, für den gibt es Outdoor-Fliesen die täuschend echt aussehen.

Terrassenplatten aus Feinsteinzeug haben sich daher etabliert. Die industriell hergestellten Fliesen sind im Alltag pflegeleichter und ebenso langlebiger und witterungsbeständiger wie Naturstein. Außerdem überzeugen die Terrassenplatten mit ihrer fast endlosen Farb- und Designpalette. Fliesen für den Außenbereich machen nicht nur auf der Terrasse eine gute Figur, die meisten Fliesen können auch für Poolumrandungen oder als Weg durch den Garten genutzt werden. Mehr über die Vorteile der Outdoor-Fliesen lesen Sie in unserem Blogbeitrag: „Raus auf die Terrasse“.

Kosten sparen beim Terrassen-Neubau

Wollen Sie bei der Umsetzung Ihrer Traum-Terrasse den Geldbeutel schonen, dann haben wir ein paar Tipps für Sie:

  • Natürliche Topographie nutzen: Raumgreifende Umschichtungsarbeiten erfordern den Einsatz von schwerem Gerät und lassen die Kosten explodieren. Orientieren Sie sich beim Projekt lieber an den bereits vorhandenen Strukturen.

  • Selbst Hand anlegen: Versierte Heimwerker sind hier klar im Vorteil. Alternativ dazu fördert die Umfrage im Bekanntenkreis zumeist Handwerker hervor, die sich nach Feierabend gerne etwas dazuverdienen. Wenn es schnell gehen muss, ist der Blick ins Internet zu empfehlen, wo sich auf vielen Portalen günstige Arbeitskräfte für private Projekte engagieren lassen möchten. Dazu finden Sie auf haus.de eine schöne Übersicht. Unsere Empfehlungen: myhammer.de und ebay Kleinanzeigen

  • Vorbauten wiederverwenden: Der Unterbau ist durch die Terrassenplatten sehr gut geschützt und verliert auch nach Jahrzehnten nur unwesentlich an Tragkraft. Einzelne Elemente, wie etwa die Querdielen, kann man sich beim Neubau daher mitunter sparen. Ist man sich unsicher, lohnt es sich die Bausubstanz von Fachkräften begutachten zu lassen, um Fehleinschätzungen zu vermeiden.

  • Grüne Inseln errichten: seitlich angelegte Beete, aber auch zentral platzierte Bäumchen oder Blumen können sich sehr vorteilhaft in die Terrassengestaltung einfügen.

Praktische Umsetzung

Bis zum Startschuss ist es nun nicht mehr weit. Der Terrassenbau sollte im Idealfall im Frühling erfolgen, da dann keine Probleme mit gefrorenen Böden oder fortwährender Laubbeseitigung zu erwarten sind. Mehr Tipps zur Gestaltung der Terrasse, zur Verlegung der Terrassenplatten und zur Reinigung folgen demnächst in weiteren Blogbeiträgen auf unserem Fliesen-Blog.