08.09.21

Barrierefreies Bauen und Wohnen mit Fliesen
Wenn Sie sich sorglos und sicher ohne Barrieren in der Wohnung bewegen möchten, sollten Sie auf hochwertige Fliesen bauen. Fliesenbeläge in Bad, Dusche, Küche und Toilette sind längst eine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist barrierefreies Wohnen ein Thema für Jung und Alt.
Was genau bedeutet Barrierefrei eigentlich?
Ohne Barrieren Gebäude und Wohnungen zu gestalten, beinhaltet automatisch auch die Wörter Beweglichkeit, Freiheit, Großzügigkeit, Raum und Sicherheit. Insgesamt ist damit ein Wohnkomfort gemeint, der allen Menschen, also Alten, Behinderten, Gesunden, Kindern und Kranken gleiche Bewegungsfreiheit bietet. Die leichte Zugänglichkeit z.B. zu allen Wohnbereichen eines Gebäudes ist dabei gesichert.
Sie entspricht den dafür in der Norm DIN 18040 (-1,-2 und-3) empfohlenen Vorschriften. Dazu gehören unter anderem nach DIN 18040-2 mindestens 80 cm breite und 205 cm hohe Türen. Auf Balkon, Flur und in den Räumen muss es jeweils Bewegungsflächen in der Größe 120 x 120 cm geben. In rollstuhlgerechten Wohnungen ist die Breite für Türen 90 cm, Bewegungsflächen müssen die Maße 150 x 150 cm aufweisen. Dies kennzeichnet z.B. unter anderem Unterschiede zwischen barrierefrei und rollstuhlgerecht.
Barrierefrei und rollstuhlgerecht Bauen bringt grundsätzlich viele Vorteile, wenn es um Fußböden und Wände geht. Bauen mit gefliesten Flächen bietet die Möglichkeit hygienischer, pflegeleichter Wände und glatt durchgehender Fußböden. Da stören keine Schwellen und Stufen, es gibt keine Stolpersteine für Erwachsene und Kinder, egal ob mit Behinderung, im Rollstuhl oder gesund. Deshalb sind barrierefreie Bauten und folglich dann auch barrierefreie Wohnungen ein wichtiger zukunftsweisender Trend. Vor allem geflieste Flächen spielen dabei eine immer größere Rolle, weil sie auch in Altbauten jederzeit nachträglich zu integrieren sind.

Foto: Barrierefreie Dusche mit weißen Wandfliesen im Metrostyle und Patchwork-Fliesen
Welche Kriterien sollte Fliesenmaterial bei barrierefreiem Wohnen erfüllen?
Vor allem Qualitätsfliesen erfüllen dabei wichtige Kriterien, wie hochwertiges Material, UV-Beständigkeit, funktionales Design, Kratzfestigkeit und Pflegeleichtigkeit. Ein ganz entscheidender Faktor mit Blick auf Barrierefreiheit und Sicherheit ist die Rutschfestigkeit der verlegten Fliesenart. Vor allem wenn es um Bad, Dusche, Küche und Toilette geht, wo schnell mal nasse Stellen entstehen.
Gerade in Bad und Dusche sind geflieste Flächen heute kaum weg zu denken. Deshalb sollten Sie besonders darauf achten, dass z.B. die begehbaren, bodenebenen Duschen mit rutschfestem Fliesenmaterial ausgelegt sind. Kleine Fliesengrößen ( z.B. 20 x 20 cm) mit vielen Fugen erhöhen dabei zusätzlich die Sicherheit.
Unser Tipp: Als Alternative für Bad- und Dusche-Fußböden eignen sich matte Mosaikfliesen. Bei Mosaikfliesen-Böden sorgen viele kleine Fugen für einen zusätzlichen Bremseffekt.
Nach DIN 18040 sind für Fliesenbeläge im barrierefreien Baubereich nachfolgende Punkte zu beachten. Eingangsbereiche sollten rutschfest gestaltet sein (mindestens R 9). Bevorzugen Sie bei der Wahl des Fliesenmaterials matte Oberflächen, um Reflektionen zu vermeiden. Dies gilt für Bodenfliesen wie für Wandfliesen. Empfehlenswert sind unterschiedliche Bodenfliesenfarben für diverse Wohn- Bereiche, um die Orientierungsmöglichkeit zu erhöhen.
Trittsicherheit und Rutschfestigkeit sind sehr wichtige Kriterien, weshalb spezielle Rutschfestigkeitsklassen festgelegt sind. Dabei gilt die Bezeichnung R 9 für eine geringe Rutschhemmung. Diese ist für R 10 als normal eingestuft, für R 11 und R 12 dagegen als erhöht. Hohe Rutschsicherheit garantiert Fliesenmaterial der Klasse R13. Für bodenebene Duschen ist z.B. eine Rutschfestigkeit von R 10 vorgesehen. Bei geneigtem Boden in der Dusche sind sogar R 11 und mehr zu empfehlen.
Übrigens: Die jeweilige Rutschfestigkeit deiner Lieblingsfliese auf fliesenprofi.de findest du in der Tabelle zur Produktbeschreibung.

Foto: Ebenerdiges Badezimmer mit Bodenfliese "Ritual Sand"
Förderungen und Verordnungen - weitere Gründe für Fliesen
In erster Linie sind Fördergelder für Maßnahmen zum barrierefreien Wohnbereich von der staatlichen Förderbank KfW, der Kreditanstalt für Wiederaufbau zu erwarten. Förderung können Sie in Form eines einmaligen Zuschusses für altersgerechtes Umbauen. Auch Förder-Kredite mit niedrigen Zinsen sind möglich. Den Zuschuss müssen Sie vor Beginn der zu fördernden Maßnahmen direkt bei der KfW beantragen. Einen Antrag auf einen KfW-Kredit müssen Sie aber über die jeweilige Hausbank einreichen.
Pflegebedürftige Menschen (mit entsprechender Pflegestufe) haben die Möglichkeit einen Zuschuss für Maßnahmen zur barrierefreien Gestaltung bei der Pflegekasse Zuschuss zu beantragen. Voraussetzung für einen Zuschuss ist z. B., dass durch die Maßnahme häusliche Pflege erleichtert oder überhaupt möglich wird.
Barrierefreies Wohnen ist nicht nur ein Thema für Senioren oder Menschen mit Handicap, denn barrierefreie Räumen bedeuten auch viel Komfort für junge Familien, die sich den Traum vom Wohneigentum erfüllen.
